Berichte von 05/2015

Memorial Day Weekend :)

Freitag, 29.05.2015

Hey hey!

Es ist Freitag und Riri hat heute Homeoffice-Tag, daher habe ich mich den halben Tag um Livi gekümmert und jetzt habe ich frei und Zeit, wieder etwas zu schreiben.

Ich wollte unbedingt ein paar Bilder von meinem Memorial Day Weekend (das vergangene Wochenende) zeigen :)

Ich habe mich mit ein paar anderen Au Pairs getroffen (unter anderem aus Deutschland, Frankreich, Australien und Brasilien), die alle total locker und nett sind, wir kommen einfach super miteinander klar, und es ist ein echt gutes Gefühl, ein paar Leute in der Gegend zu haben, mit denen man was unternehmen kann!

Letzten Samstag sind wir auf eine Art Hippiefestival in der Nähe der Space Needle in Seattle gegangen, es nennt sich das Seattle Folklife Festival. Es war sooo interessant und teilweise unglaublich witzig, weil die Leute so schräge, verrückte Outfits anhatten - manche sahen einfach nur aus wie ein Kartoffelsack, andere, als hätten sie sich den kompletten Inhalt ihres Kleiderschranks übergestülpt, und dann gab es noch welche, die zwar extrem bunt, aber noch als halbwegs normale Menschen erkennbar waren. 

Es gab ganz, ganz viele bunte Stände und Zelte und die Leute haben dort Accessoires, Tücher, Gemälde, Kunst verschiedenster Art, aber auch unterschiedliche interessante Gegenstände für den alltäglichen Gebrauch angeboten, außerdem Henna-Tattoos, Luftballontiere, riesige Luftblasen herumblubbern lassen, und Leckereien aus aller Herren Länder gab es auch (mein Favorit: Lachs mit Safranreis). Ganz viele Musiker waren an jeder Ecke zu finden. Ein Drummer, der auf Eimern eine megamäßige Ein-Mann-Show abgezogen hat, Panflötenspieler, Gitarristen, etc etc. Ein Traum! 

Meine Lieblingserscheinung auf dem Hippiefestival war ein Mann, der mit einer Bulldogge unterwegs war, die auf einem Skateboard stand. Zum Schreien! Sie hat sich von dem Mann ganz entspannt an der Leine ziehen lassen und hat begeistert gekläfft und sogar ein bisschen gelenkt. Leider waren die beiden so schnell, dass ich kein Foto machen konnte :D

Am Sonntag waren ein australisches Au Pair und ich auf der Space Needle, weil es immer heißt: Egal, was du in Seattle machst - du musst auf die Space Needle! Meiner Meinung nach eine pure Touristenfalle. Klar ist die Sicht nicht schlecht. Aber man zahlt viel, wartet ewig um raufzukommen, wartet genauso ewig, um wieder hinunter zu kommen, und es ist total überfüllt. Also, ich sage: Man MUSS nicht auf die Space Needle :)

Was mir dagegen extrem gefallen hat, war das Ferris Wheel. Einfach nur toll! Ein Riesenrad direkt am Wasser. Die Sonne schien und das Wasser hat geglitzert und ich dachte einfach nur "Aaaaaaahhhh ist das scheeeeeeeeeee." In der Nähe des Ferris Wheels ist außerdem der Pike Place Market. Ich LIEBE diesen Ort! Ich sage: Jeder, der sich Seattle anschaut, muss mal auf dem Pike Place Market gewesen sein. Es gibt total viele schöne kleine Shops und Cafés und viel lecker Fisch, aber der Charme des Marktes ist schwer zu beschreiben - am besten mal googeln. 

Am Memorial Day selbst, letzten Montag, sind vier andere Au Pairs und ich zum Oyster Dome gewandert. Diese Wanderstrecke, die auf einem Aussichtsfelsen gipfelt, liegt in einem wilden, tollen Wald nördlich von Seattle und man wandert fast drei Stunden bergauf und dann wieder bergab. Es war zwar anstrengend, aber hat unglaublich Spaß gemacht. Wir waren SO stolz, als wir den Aussichtsfelsen erreicht haben, und hatten uns so auf eine bombastische Aussicht gefreut und auf Bilder, die es wert sind, irgendwann mal der Enkelschar präsentiert zu werden, und was hat uns begrüßt? Eine weiße Nebelwand. Ein Haufen netter, herumwabernder Wolken. Wir haben versucht, uns die Aussicht durch den Verzehr unseres Proviants schönzugucken. Nach zwanzig Minuten hat sich das Gewaber etwas verdünnt und man konnte ein paar Baumwipfel sehen. Da müssen wir wohl noch mal hin...

Ganz liebe Grüße,

Joana

 

 Lamingtons, gebacken von einem australischen Au Pair namens Pooja Die Space Needle (der bekannteste Aussichtsturm in Seattle) Aussicht von der Space Needle aus Das Ferris Wheel Wanderung zum Oyster Dome   Die Aussicht vom Ferris Wheel aus Ein winziger Eindruck vom Pike Place Market Riesige Luftblasen auf dem Seattle Folklife Festival

Die Eingewöhnung :)

Freitag, 22.05.2015

Da bin ich wieder :)

Jetzt bin ich seit ca zwei Wochen in Seattle (bzw. ganz nah bei / an Seattle) und schon werde ich von der Host Family allein gelassen - fünf Tage hab ich das Haus für mich! Meine Gasteltern sind mit Kind und Hund zu den Großeltern väterlicherseits nach Montana gefahren. Ich werde die nächsten Tage mit ein paar anderen Au Pairs Seattle unsicher machen!

Riri hat mich in der ersten Woche, in der ich hier war, in alle möglichen und unmöglichen Sachen eingewiesen und "eingearbeitet" und mir Wege und Orte gezeigt (verschiedene Parks, den Edmonds Beach, das Lebensmittelgeschäft Trader Joe's, die Bibliothek für Livis Vorlesestunde, ein Schwimmbad für Livis Babyschwimmen, etc.) und am Montag war mein erster richtiger Arbeitstag. Eine Mitarbeiterin der Au-Pair-Agentur, die Riri und mich ein paar Tage vorher besucht hatte, hatte uns darauf hingewiesen, dass es hart werden kann und dass die Kleine viel schreien wird und nicht sehr umgänglich sein wird, weil sie ihre Mutter erst mal sehr vermissen wird. Ich habe mich also seelisch und moralisch auf ein paar schweißtreibende Tage eingestellt. 

Nichts davon ist eingetroffen! Livi und ich kamen super miteinander klar :) Natürlich war sie hier und da auch mal am meckern wie ein ganz normales Baby, aber ansonsten hat sie fröhlich gespielt, sich von mir füttern, wickeln, bespaßen lassen und so weiter :) Sie hat mir sogar mehr oder weniger aus Versehen einen Babykuss aufgedrückt (Ritterschlag!) Sie wird auch von Tag zu Tag neugieriger, das ist echt faszinierend und total süß! Ich könnte sie mittlerweile den ganzen Tag auffressen vor Entzücken! Ganz am Anfang mussten sie und ich uns natürlich noch aneinander gewöhnen, das Entzücken kam also so nach und nach :)

Riri und Joe haben letzten Samstag übrigens eine kleine Welcome-Joana-Party für Nachbarn, Freunde und Verwandte eingeladen, sodass ich möglichst viele für sie wichtige Leute auf einen Schlag kennenlerne. Es war so toll :) Einer der Nachbarn hat mir sogar einen Seattle-Seahawks-Schal geschenkt! Ich hab mich riesig gefreut, auch wenn ich die Seattle Seahawks (ein sehr bekanntes American Football Team) gar nicht wirklich kenne :D Die Geste fand ich einfach total nett. Dann hat mir Riris Mutter noch einen Kuchen mitgebracht, den sie in einer "very German bakery" in der Nähe ihres Wohnorts Olympia gekauft hat. - - - Es war das süßeste, pappigste Etwas, das man sich nur vorstellen kann. Übertrieben gesagt war es, als hätte man Zucker mit Schokolade und Kuchenteig vermischt und zusammengeklumpt. Alle haben mich ganz gespannt angeschaut, als ich in das erste Kuchenstück gebissen habe. Ich habe gesagt "It doesn't taste German at all" und alle haben gelacht :)

Am Sonntag waren wir in der Stadtbibliothek von Seattle (riesengroß und architektonisch sehr beeindruckend) und haben uns eine estnisch-litauisch-lettische Tanzshow angeschaut, da Riris Familie ursprünglich aus Litauen stammt und ein Kollege von Joe aus Lettland. Familienmitglieder von Riri und auch Joes Kollege haben in den traditionellen landestypischen Kostümen mitgetanzt. Es war total interessant und mal etwas ganz Unamerikanisches :) 

Apropos Amerikanisch: Riri hat mir letzte Woche das Costco gezeigt - das ist quasi das, was in Deutschland METRO ist. Hier kann man in großen Mengen Lebensmitteil einkaufen und auch ansonsten alles, was das Herz begehrt, Kleidung, Fernseher, sogar Kayaks waren an der Wand aufgehängt und wurden zum Verkauf angepriesen. Ich muss ehrlich sagen, ich habe noch NIE so viele Lebensmittel auf einmal gesehen! Ich habe mich gefühlt wie in einem Schlaraffenland für 3 Meter große Menschen. Weil manche Chipspackungen zum Beispiel einfach mal halb so groß waren wie ich. Natürlich gibt es in Amerika aber auch ganz normale, kleine und auch winzige Geschäfte und Gegenstände :D Als wir im Country Village von Bothell, einem Ort ganz nah bei Kenmore waren, war ich so richtig begeistert von der Winzigkeit der ganzen Geschäfte und Läden und der Liebe fürs Detail, die dort überall zu spüren ist. 

Ich werde mich jetzt mal über das allerletzte Stück der sooo deutschen Schokotorte hermachen :)

See you soon!

 

Ein kleiner Laden in Bothell Ein kleiner Laden in Bothell Mein Welcome Cake  Wallace Swamp Creek Park, Kenmore Wallace Swamp Creek Park, Kenmore Edmonds Beach, auf der gegenüberliegenden Seite ist Kingston :) Costco Wholesale

Ankunft in Seattle

Sonntag, 10.05.2015

Hey hey!

Ich sitze gerade in meinem Zimmer im Haus meiner jungen, entspannten, lustigen Gasteltern R + J. Sie leben in einer ruhigen Wohngegend, es ist aber dennoch nah gelegen an sämtlichen Geschäften und allem was man so braucht :)

Am Donnerstagabend bin ich in Seattle angekommen. Der Flug von new York aus ging sechseinhalb Stunden und ich habe mich mit einer netten Dame unterhalten, deren Tochter in Seattle lebt. Sie ist extra wegen des anstehenden Muttertags zu ihrer Tochter geflogen. Theoretisch hätte es ja andersrum sein müssen, oder? :D

An der Gepäckausgabe hat mich Riri abgeholt. Die Au Pair-Agentur möchte nicht, dass wir in Blogs oder öffentlichen Netzwerken die vollständigen Vor- und / oder Nachnamen der Gasteltern oder Kinder nennen, daher werde ich R einfach Riri nennen, J nenne ich Joe und L (das Töchterchen) nenne ich Livi - eher eine abgewandelte Form ihrer eigentlichen Namen. 

Riri und ich waren von der ersten Sekunde auf einer Wellenlänge :) Wir hatten ja schon mehrmals geskypt, aber dass ich überhaupt nicht nervös sein würde beim richtigen Kennenlernen, das hätte ich wirklich nicht gedacht. Die meisten anderen Au Pairs waren schon im hotel ganz schön nervös. Sie waren alle total nett, aber zwischendurch ging es hektisch zu wie in einem Hühnerstall :D

Meine Gastmum und ich sind dann ganz entspannt heimgefahren und dort hat mich der ebenso mega-entspannte Hostpapa Joe begrüßt :D Livi war schon im Bettchen. Es ist interessant - sie fühlen sich gar nicht an wie Gasteltern, eher wie gute Freunde. Wir sind ja vom Alter auch nur ca. sechs oder acht Jahre auseinander, von daher kommt das mit der Freundschaft altersmäßig gut hin :) 

Riri und Joe haben ein schönes, lichtdurchflutetes Haus mit riesigen Fenstern, einem Balkon und einem Garten mit Kinderspielhaus. Und sie haben einen richtig coolen Hund und eine noch coolere Katze! Ich habe ein Zimmer und ein Badezimmer für mich. Sie haben echt Sinn für schöne Dinge, überall sind schöne Teppiche, schöne Haushaltsgegenstände, schöne Möbel etc.

Das Knautschebäckchen Livi und ich haben uns schon gut angefreundet :) Gestern haben Riri und ich versucht, sie ein bisschen an die Flasche zu gewöhnen, was sie noch nicht so gerne mag. Sie ist jetzt fast sechs Monate alt und liebt es, gestillt zu werden. Zum Glück haben wir noch die ganze nächste Woche Zeit, mit ihr zu üben, bevor Riri wieder arbeiten muss. Heute Morgen hat Riri mir die Nachbarschaft gezeigt. Mittags waren wir mit Livi schwimmen. Sie hat mit ein paar anderen Babys im selben Alter geübt, ab und zu eine Sekunde unter Wasser zu sein. Sie hat es super gemacht! Der Schwimmlehrer sah aus wie eine freundliche Robbe. Ernsthaft! 

Momentan fühle ich mich super wohl hier! Ich hoffe einfach mal, dass das so bleibt :) Es wird auf jeden Fall auch Höhen und Tiefen geben, das wurde uns bei der Orientation Week in Tarrytown gesagt und darauf habe ich mich auch schon von vorneherein eingestellt. Viele der anderen Au Pairs hatten schon kurz nach der Ankunft richtig starkes Heimweh. Ich zum Glück nicht. Vielleicht kommt es ja noch :) Da habe ich schon ein bisschen Angst vor, muss ich sagen. Naja, wird schon!

Jetzt gehe ich erst mal schlafen :)

Brownies - made by Riri Meine Selfmadesticker haben es nach Seattle geschafft :D Gemälde in einer Schule, in der ich Riri bei ihrer Freiwilligenarbeit geholfen habe - feeding the poor. Ein Puuudel in der Nachbarschaft!

 

 

Ankunft im Orientation Hotel

Dienstag, 05.05.2015

Hello,

es ist Montagabend, halb zehn, und ich sitze gerade gemütlich mit zwei anderen Au Pairs in unserem Hotelzimmer in Tarrytown, NY. Alles hat gut geklappt :) Der Flug verlief ruhig und problemlos und am Flughafen sollte ich direkt von jemandem abgeholt werden.

Erst haben wir uns nicht gefunden und ich habe bei einer älteren Dame, die an einem der infoschalter saß, nach einem Telefon gefragt. Mir ihr habe ich ein richtig lustiges, interessantes Gespräch geführt, und die Dame von der Au-Pair-Agentur haben wir dann auch zum Glück schnell gefunden :) Diese war auch richtig nett! Sie hat uns erzählt, dass sie alleinerziehende Mutter von drei fast erwachsenen Kindern ist, vor Frauen wie ihr habe ich echt Respekt, denn das ist wirklich eine ordentliche Leistung!

Ein anderes Au Pair aus Deutschland kam kurze Zeit später an und wir wurden von einem Fahrer nach Tarrytown ins Orientation Hotel gebracht. Das Hotel ist echt schön, gefällt mir gut :) Was auch toll ist, ist, dass zur Zeit sämtliche Bäume hier in voller Blüte stehen! Sieht traumhaft aus. Ich bin zur richtigen Zeit angekommen :D

Gestern Abend wurde nichts Anstrengendes mehr unternommen. Wir haben uns im Zimmer ausgeruht und frisch gemacht und sind früh ins Bett gegangen. Wir waren ja eigentlich nur zu zweit im Zimmer, und ein drittes Bett stand noch dabei. Heute Morgen bin ich ins Bad gegangen, ohne mich im Raum genauer umzuschauen, und als ich aus dem Bad kam - SCHOCK - liegen auf dem dritten Bett auf einmal Haare auf dem Kopfkissen! Ein mexikanisches Au Pair hatte sich nachts um eins ins Bett geschlichen, sie war spätabends gelandet :D 

Heute hat sie mir einen Lutscher mit Chili-Geschmack angeboten. ich habe mich aber noch nicht getraut, ihn zu essen, weil ich durch Chili ja immer fast heule... hihi. 

Heute war der Driving-In-The-USA-Kurs, der sehr interessant war, und danach hatten wir etwas Freizeit und sind in der Gegend um das Hotel herum ein bisschen herumgelaufen. Hier ist nicht viel außer ein, zwei Tankstellen und meheren Geschäften. 

Jetzt werde ich mich erst mal ins Bett verabschieden :)

Die Eingangshalle des Hotels Eine Kirche hier in Tarrytown Sooo schön :) Ein Squirrel! Popcorn unter einer Wärmelampe im Hotel