Mein erstes Ski-Erlebnis, mein erstes Känguruhtreffen und Livis erstes Osterfest :)

Mittwoch, 30.03.2016

Hallo aus dem sonnigen Kenmore bei Seattle!

Der März war in vielen Hinsichten echt interessant :) In bestimmten Hinsichten auch ganz schön anstrengend. Die arme kleine Livimaus war über mehrere Wochen immer wieder krank. Mal war es der Magen, mal die Öhrchen, generell war es aber hauptsächlich die Verdauung. Dadurch hatten Riri, Joe und ich ordentlich zu tun, aber das ist ja normal bei Babys bzw. Kindern und Livi macht das alles durch ihre Gewitzheit und ihren lustigen, einzigartigen Charme wieder wett :) Sie ist einfach unglaublich schlau und versteht jedes einzelne Wort und hat auch schon ihre eigene Art von Humor. Es wird so schwer werden, sie zu verlassen :( Ich versuche, den Gedanken an die letzte Umarmung, die ich ihr geben werde, erst mal nicht aufkommen zu lassen, aber ich denke doch regelmäßig immer wieder daran. Ich male mir aus, wie ich ihr sage, dass wir uns für eine ganz lange Zeit nicht sehen werden, und wie ich sie ganz fest umarme und wie schwer es mir fallen wird, sie los zu lassen. Ich werde mit Sicherheit heulen wie ein Schlosshund! Mein Neffchen in Deutschland wird mich trösten müssen ;) Ich freue mich unglaublich auf ihn und auf meine ganze Familie und meine Freunde :) 

Jetzt erst noch mal zum Monat März, bevor ich zu sentimental werde O.O Also, eines hätte ich ja nicht gedacht: Dass ich während meines Au-Pair-Jahres Ski fahren lernen werde. Ich war noch nie besonders an Winterurlaub / Ski-Urlaub / Snowboarding etc. interessiert. Als mich ein Freund meiner Gasteltern aber gefragt hat, ob ich mitkommen möchte zu einem Ski-Tag am Stevens Pass, habe ich nach kurzem Überlegen dann doch zugestimmt. Ich dachte mir nämlich: Einfach mal ausprobieren kann ja nicht schaden :) Wir fuhren an einem Sonntag zu fünft an den Stevens Pass, wo sich ja auch die Hope Lodge befindet, die ich schon in vorherigen Einträgen erwähnt habe. Das Skigebiet ist aber nicht direkt in der Nähe der Hope Lodge, dort machten wir also keinen Stopp. Unsere Gruppe bestand aus drei Au Pairs (Vika, Sada und ich), dem Freund meiner Gasteltern (hier "Anton") und seinem Bruder (hier "Ivo"). Anton und Ivo sind direkt nach der Ankunft am Berg zu den schwierigsten Hängen gegangen und haben ihre Ski-Erfahrung ordentlich genutzt. Vika, Sada und ich haben uns am Anfängerhügel, der "Daisy" genannt wird, ausprobiert. Meine ersten Versuche waren wirklich EXTREM kläglich, ich glaube, ich bin noch nie so oft hintereinander auf den Hintern geplumpst :D Aber nach ca. einer Dreiviertelstunde habe ich angefangen, den Bogen herauszubekommen. Ich fiel zwar immer noch öfters hin, aber es fing an, richtig, richtig Spaß zu machen. Wenn man einige hundert Meter problemlos schafft und dabei lässig bremst und lenkt, fühlt man sich sooo klasse! Ich bin SO froh, dass ich an diesem Tag mitgekommen bin und dass ich jetzt weiß, wie es ist, Ski zu fahren. Es war einfach ein richtig guter, interessanter, erfolgreicher Tag :)

Mit Sada und Vika bin ich zwei Wochen später nach Arlington, nördlich von Seattle, zur sogenannten "Kangaroo Farm Arlington" gefahren, eine Farm mit Känguruhs, Eseln, Alpakas, Lamas, Pfauen, Schildkröten, Maras (Mischung aus Hase und Reh),... Ich hatte davon zufällig im Internet gelesen und war sofort total begeistert! Wann bekommt man schon mal die Chance, Känguruhs streicheln zu können? Das ist nämlich die Hauptattraktion dieser Farm. Anfangs war ich noch ein bisschen skeptisch und habe überlegt, ob es wohl känguruhgerecht ist oder nicht. Als ich sehr gute Rezensionen über die Farm gelesen habe, war ich aber überzeugt. Und wir haben bei unserem Aufenthalt definitiv gemerkt, dass mit den Tieren gut umgegangen wird und sie auch auf keinen Fall dazu gezwungen werden, sich anfassen zu lassen. Die Betreuer dort haben uns mehrfach gesagt: "Wenn das Tier nicht will, dann zeigt es das auch. Dann lassen Sie es bitte in Ruhe". Viele der Känguruhs waren sehr neugierig und zutraulich, haben sich kurz einen Snack aus der Besucherhand geschnappt (Känguruhfutter, das die Besucher von den Betreuern bekamen) haben geschnüffelt und sich vorsichtig streicheln lassen und sind dann zufrieden ihrer Wege gehopst. Ein paar wenige Känguruhs hatten sich zurückgezogen und man merkte, dass sie heute ihre Privatsphäre brauchen. Das hat dann auch jeder vollkommen akzeptiert, sogar die Kinder. Ich war auch überrascht, wie ruhig und vorsichtig die Kinder waren, die zu Besuch waren. Keines der Kinder war hektisch oder hat herumgeschrien. Die Stimmung hat mich fasziniert: Alle haben ganz viel Respekt für die Tiere gezeigt und Ruhe ausgestrahlt. Richtig toll! Ich habe Riris Eltern gesagt, dass sie dort gerne mal mit ihr hinfahren können, es lohnt sich :)

Letztes Wochenende war dann Livis erstes richtiges Osterfest! Letztes Jahr war sie ja noch so klein gewesen und hat noch nicht bei der Eiersuche mitgemacht. Riri, Joe und ich sind mit Livi und Hund Ozzie zu Riris Eltern nach Olympia gefahren. Dorthin kamen auch Riris Schwestern, ihr Schwager und ihr Neffe sowie ihre Patentante Dori. Es war ein wirklich schönes Osterfest :) Es gab viiiel Essen und die Kinder durften im Garten Ostereier suchen. Riris Schwager hatte sich als Osterhase verkleidet und hat mit unheimlichen, aber lustigen Geräuschen und Bewegungen versucht, die beiden Kleinen zu bespaßen. Die hatten erst mal Angst vor ihm, was wir anderen Erwachsenen auch irgendwie nachvollziehen konnten :D Ich glaube, es gibt wenige Hasen, die ein Bettlaken und eine Plastikmaske tragen und merkwürdige Grunz- und Quiekgeräusche von sich geben und Hunde durch den Garten jagen statt sich selbst jagen zu lassen. Es war so witzig!

Livi war das ganze Osterwochenende etwas am Kränkeln (Verdauung) und hat daher durchgehend an ihrer Mami geklebt und sich nicht so wohl gefühlt. Wir haben versucht, ihr das erste richtige Osterfest trotzdem so schön wie möglich zu gestalten. Sie hat sich über die Osterschokolade, von der sie ein kleines bisschen haben durfte, dann auch echt gefreut! Seit zwei Tagen geht es ihr verdauungsmäßig zum Glück wieder besser und wir können alle aufatmen. Man leidet ja doch wirklich mit, wenn so ein kleines Knuddelchen sich spürbar unwohl fühlt :(

Ich habe noch ein paar Bilder aus Seattle selbst hinzugefügt, zum Beispiel habe ich mir das Asian District angeschaut und war einfach vollkommen begeistert, es ist so schön dort! 

Ich schicke euch allen ganz liebe verspätete Ostergrüße und schicke euch welche von den schönen Sonnenstrahlen, die wir hier seit zwei Tagen haben :)

Bis bald!

 

 

. Livi am Malen Wandmalerei in Seattle Asian District in Seattle Mein erster Skiversuch :) Skigebiet am Stevens Pass Livi liebt Hunde :) Ein wunderschöner Pfau auf der Kangaroo Farm Ein sogenanntes Mara :) Toll! Känguruhs auf der Kangaroo Farm Gefärbte Ostereier Fensterschmuck, von Riris Schwester gemacht Unheimlicher Osterhase :) Die Ostermahlzeit  Wunderschöne Blüten!